Immermehr
Immermehr,
[
1363-1364] adv. welches, 1) eine mit
Verwunderung vorgetragene Frage begleitet, wie das einfache immer. Was ist es
immermehr, das dich so schrecken kann? Was denkst du immermehr? Wo haben sie
doch immermehr diese schönen Lehren hergenommen?
Was hat euch immermehr das arme Kind gethan? Can.
2) In einigen Fällen auch für jemahls. Mehr als man
immermehr glauben sollte, Raben.
S. Nimmermehr. Man verwechselt es nicht mit denjenigen
Fällen, wo mehr für sich allein stehet, und wo immer mehr eine mit der
Fortdauer an innerer Stärke zunehmende Handlung bezeichnet. Immer mehr
gereinigt werden, Jer. 13, 27. Du versündigest dich immer mehr. Anm. In dem
alten Fragmente auf Carls des Großen Feldzug bey dem Schilter stehet jemer
mere, und bey dem Stryker immermere, für immer, beständig. So fern das letzte
mehr eine Gradation bezeichnet, macht es mit der letzten Sylbe in immer, wenn
sie auch unser mehr seyn sollte, keine Tautologie. Sagt man doch in ähnlichen
Verstande je mehr und mehr. [
1365-1366]