Der Inhalt
Der Inhalt,
[
1379-1380] des -es, plur. die -e, von dem
Zeitworte enthalten, wofür ehedem auch inhalten üblich war. 1) Dasjenige was in
einem andern Dinge enthalten, dem Raume nach befindlich ist; am häufigsten ohne
Plural. Was ist der Inhalt des Fasses? Antw. Wein. Am üblichsten ist es von
demjenigen, was der Sache, nicht den Worten nach, in einer Schrift, in einer
Rede, in einem Buche enthalten ist. Jemanden den Inhalt einer Predigt, einer
Rede erzählen. Der Inhalt des Briefes, des Mandates u. s. f. gehet dahin. Der
Brief, die Verordnung ist dieses, oder folgenden Inhaltes, d. i. der Inhalt ist
folgender. Dem Inhalte des Briefes, des Buches zu Folge. Nach dem Inhalte des
Testamentes. Im Oberdeutschen auch Behalt, Enthalt, bey den Hochdeutsch
redenden Niedersachsen Einhalt. In den Kanzelleyen, besonders
Oberdeutschlandes, macht man mit diesem Worte verschiedene adverbische R. A.
welche im Hochdeutschen seltsam klingen. Z. B. Wir haben solches des breitern
Inhalts vernommen, umständlich. Uns ist seines mehrern Inhalts behörig
vorgebracht worden. Aus dero Schreiben habe seines Inhalts vernommen. Inhalt
des Briefes, des Testamentes, dessen Inhalte zu Folge, nach dessen Inhalte. 2)
Dasjenige, was ein Raum enthalten kann, die Größe des Raumes. Der Inhalt eines
Fasses, eines Gefäßes. Der Inhalt einer Fläche, der Flächeninhalt, zum
Unterschiede von dem körperlichen Inhalte. Anm.
S. Enthalten. Das Zeitwort inhalten ist im Hochdeutschen
nicht üblich, ob es gleich im gemeinen Leben zuweilen für einhalten, zuweilen
aber auch für inne halten gebraucht wird, auch noch in der Deutschen Bibel
vorkommt. Wer Korn inhält, Sprichw. 11, 26, d. i. inne behält, zurück hält.
Gott hält in, Ps. 83, 2; Es. 62, 1, d. i. hält inne.