* Hehlen
* Hehlen,
[
1059-1060] verb. reg. act. außer dem
Mittelworte, wo es so wohl gehohlen als gehehlet hat. Es ist im Hochdeutschen
völlig veraltet, wo es durch das zusammen gesetzte verhehlen verdränget worden,
welches siehe. Hier wird es nur um der Abstammung und ursprünglichen Bedeutung
willen angeführet. Es lautet bey dem Übersetzer Isidors im Mittelw. chiholan,
bey dem Kero helan, bey dem Ottfried hilan und halan, im Schwabensp. hilen, bey
den Schwäbischen Dichtern helen, alles für verschweigen, verborgen halten,
nicht bekannt werden lassen; womit auch das Dän. häle, das Angels. helan, das
Nieders. holken, das Schwed. haela und das Lat. celare, occulere und occultare,
überein kommen. Ursprünglich bedeutete dieses Wort bedecken, wie noch jetzt das
Isländ. haela, das Engl. to hill, das Deutsche hüllen und das ehemahlige Goth.
haljan.
S. Hülle, Höhle, Hölle u. s. f. welche insgesammt aus
dieser Quelle geflossen sind. Durch eine sehr gewöhnliche Verwechselung der
Hauch- und Blaselaute gehören auch Fell, das Lat. Vellus, Velum, velare u. s.
f. dahin. Gottsched wollte es höhlen geschrieben wissen, weil das verwandte
Höhle ein ö hat. Mit eben dem Rechte hätte er es auch hählen, hihlen und hühlen
schreiben können, weil auch diese Selbstlaute sich in dem Geschlechtsregister
dieses Wortes finden. Man wird nicht leicht ein altes Stammwort haben, welches
nicht in seinen Ableitungen durch alle Selbstlaute durchgegangen wäre. Was
würde für Verwirrung entstehen, wenn man eine alte hergebrachte Sprech- und
Schreibart nach solchen Mustern ändern wollte!