* Hehl
* Hehl,
[
1059-1060] ein im Hochdeutschen
veraltetes unabänderliches Hauptwort, welches selbst ehedem nur in einigen
Fällen üblich war, wo es die Gestalt eines Nebenwortes hat. Es bedeutet die
Verborgenheit, den Zustand, da eine Sache verborgen ist, oder im Verborgenen
geschiehet. Ihr Wesen hat sie kein Heel, Es. 3, 9., sie verhehlen es nicht. Vor
einem Fremden thue nichts, das dich heel hat, welches du zu verbergen, folglich
dich dessen zu schämen Ursache hättest, Sir. 8, 21. Es sollte mich nicht Heel
haben zu bekennen, Luth. ich wollte kein Bedenken tragen, mich nicht schämen zu
bekennen. Auf ähnliche Art sagt man noch jetzt, es hat mich Wunder, für es
wundert mich. In Obersachsen höret man noch zuweilen im gemeinen Leben, er hat
es auch keinen Hehl, er verhehlet es nicht. Im Nieders. lautet dieses Wort
Haal. In dem Haale wesen, bedeutet daselbst, ein Geheimniß seyn, und in Bremen
schwören die neu erwählten Rathsherren: Wat mi in Haale (in geheim) segt word,
will ik in Haale holen. Die Unwissenheit der Abstammung hat es vermuthlich
gemacht, daß man dieses Wort bald Heel, bald Häl, bald auch Hähl und Höhl
geschrieben.
S. das folgende.