2. Die Hecke
2. Die Hecke,
[
1047-1048] plur. die -n. 1) * Ein
Strauch, ein Busch, besonders ein mit Dornen oder Stacheln versehenes
strauchartiges Gewächs. Ich will euer Fleisch mit Dornen aus der Wüsten, und
mit Hecken zerdreschen, Richt. 8, 7, 16. In alle Hecken und in alle Büsche, Es.
7, 19. Der beste unter ihnen ist wie ein Dorn, und der Redlichste wir eine
Hecke, Mich. 7, 4. In welcher Bedeutung es doch im Hochdeutschen ungewöhnlich
ist. 2) Eine Sammlung mehrerer solcher stachligen Sträuche, besonders ein aus
solchem Buschwerk bestehender lebendiger Zaun, und in weiterer Bedeutung, ein
jeder lebendiger Zaun; besonders in den Gärten eine von Bäumen oder Gesträuche
gezogene Wand. Eine Hecke von Hagebuchen, Rosen, Kirschen u. s. f. Eine wilde
Hecke zur Befriedigung eines Stückes Feld u. s. f. wird in Niedersachsen auch
ein Knick, im Schleßwigischen ein Paatwerk, und in Obersachsen ein Gehägezaun,
ein lebendiger Zaun genannt. 3) In einigen, besonders Niedersächsischen
Gegenden führet so wohl eine jede Einfriedigung von Stangen, Pfahlwerk u. s. f.
als auch die darin befindliche Thür den Nahmen der Hecke, wo doch das Heck
üblicher ist,
S. dieses Wort. Daher rühret vermuthlich auch die
Hochdeutsche R. A. bey der Hecke seyn, bey der Hand seyn, gleich zu etwas
bereit, willig seyn; eigentlich gleich an der Thür seyn. Anm. Im Dän. Hekke, im
Angels. Hegge, im Engl. Hedge, im Franz. Haye, im Nieders. Hagen.
S. Hag, welches in allen diesen Bedeutungen gleichfalls
vorkommt. In den Zusammensetzungen Heckherberge, Heckmünze, Heckjäger u. s. f.
wo dieses Wort etwas Verbothenes bedeutet, welches heimlich geschiehet,
scheinet es aus Ecke gebildet zu seyn, weil in den meisten dieser Fälle auch
Winkel - üblich ist. Indessen lässet sich auch die Ableitung von Hecke
vertheidigen.