Hänseln
Hänseln,
[
969-970] verb. reg. act. welches das
Diminutivum des noch im Nieders. üblichen Zeitwortes hänsen ist, in eine Hanse,
d. i. in eine Gesellschaft aufnehmen. Da diese Aufnahme von Alters her mit
gewissen lächerlichen und oft grausamen Gebräuchen begleitet war, die man gar
bald für das Wesentliche der ganzen Sache zu halten anfing, so ist auch dieses
Zeitwort denselben besonders eigen geworden, so daß es überhaupt, mit gewissen
lächerlichen Gebräuchen zu etwas einweihen bedeutet. Die Begierde zu hänseln
ging endlich so weit, daß auch noch jetzt Reisende, wenn sie zum ersten Mahle
an gewisse Orter kommen, sich diesen Gebräuchen unterwerfen, oder sich von
denselben los kaufen müssen; z. B. Seefahrende, wenn sie zum ersten Mahle unter
die Linie kommen. Im Dän. hanse, im Franz. hanser. Bey den Handelsbedienten in
Königsberg wird dieses hänseln kaisern genannt, indem es in Stoßung des Hintern
an einen Stein, welcher Kaiser heißt, und zehen Ellen im Umfange hat, bestehet.
Das ehemahlige Deponiren auf den Universitäten ist bekannt.