Gelingen
Gelingen,
[
537-538] verb. irreg. neutr. Imperf.
ich gelang, (im gemeinen Leben gelung;) Mittelw. gelungen; Imperat. gelinge. Es
erfordert das Hülfswort seyn, und bedeutet jemandes Bemühung und der dabey
gehabten Absicht gemäß erfolgen. Es gelinget nicht eine jede Arbeit. Sein
Anschlag ist ihm nicht gelungen. So weit ist mirs gelungen. Das Mittel gelang.
Es gelang ihm alles, was er nur anfing. Durch Hülfe Gottes ist mirs gelungen,
Apostg. 26, 22. Und freut sich der gelungenen Tücke, Haged.
So kann dir gleich dein Wunsch gelingen, Willam.
Anm. Schon bey dem Ottfried gelingen. Das einfache lingen,
welches noch in dem Gegensatze mißlingen angetroffen wird, kommt nur selten
vor. Der Lingiso bedeutet bey dem Notker das Glück. Frisch leitet es von
langen, erlangen, her, zumahl da gelingen im Holländ. so wohl berühren, als
auch gelingen bedeutet. Es gehöret vielmehr zu Glück, weil die Einschiebung des
n vor dem Hauchbuchstaben nichts seltenes ist.
S. Glück. In einigen Oberdeutschen Gegenden verbindet
man es auch mit dem Hülfsworte haben, welches auch 1 Macc. 2, 47 vorkommt, es
hat ihnen gelungen.