Das Fratzengesicht
Das Fratzengesicht,
[
269-270] des -es, plur. die -er, im
gemeinen Leben, ein ungestaltes, abenteuerliches Gesicht, und ein Mensch mit
einem solchen Gesichte, der im Nieders. ein Snakenkop, Scherbellenkop,
Sibillkenkop, genannt wird. Besonders werden bey den Bildhauern und in der
Baukunst gewisse komische Köpfe oder Larven, welche man zur Verzierung über
große Thüren, Grotten u. s. f. setzet, Fratzengesichter, Franz. Mascarons,
genannt. Weil diese Figuren gemeiniglich die Mäuler aufsperren, als wenn sie
die Zuschauer treffen wollten, so leitet Frisch diese Benennung, seltsam genug
von dem Zeitworte fressen her.