2. Die Flucht
2. Die Flucht,
[
223-224] plur. inus. von dem Zeitworte
fliehen. 1) Die Handlung, da man aus Furcht vor einem bevor stehenden Übel den
Ort sehr schnell verändert. Die Flucht nehmen, ergreifen. Sich auf die Flucht
machen, begeben. Sich mit der Flucht retten. Auf die Flucht bedacht seyn. Auf
die Flucht denken. Sich nach der Flucht umsehen, darauf bedacht seyn. Den Feind
in die Flucht schlagen, treiben, bringen. In die Flucht geben, d. i. treiben,
und die Flucht geben, d. i. nehmen, sind biblische Ausdrücke, welche im
Hochdeutsche veraltet sind. In der höhern Schreibart auch ohne Nebenbegriff der
Furcht, von einer jeden schnellen Entfernung. Der Zeiten Flucht, der schnelle
Vorübergang der Zeit, Opitz. Im gemeinen Leben auch für Eil. Geschwindigkeit.
Ich habe ihn nur auf der Flucht gesehen. 2) Der Ort, wohin man fliehet. So
haben die Jäger Flucht und Schweiß, wenn sie den Schweiß haben, und zugleich
den Ort wissen, wohin ein Thier geflohen ist. 3) Zeit und Raum, einem Übel zu
entgehen, in einigen Gegenden. Damit der Schuldner ein wenig Flucht bekomme,
Zeit. Anm. Nieders. und Dän. Flugt, Angels. Flyht, Engl. Flight, Schwed. Flykt,
bey dem Ottfried Fluhti, bey dem Notker Fluht.
S. Fliehen.