Das Fach
Das Fach,
[
3-4] des -es, plur. die Fächer, oft
auch die Fache. 1. Eigentlich, ein jeder eingeschlossener oder von einem andern
Raume abgesonderter Ort, besonders, andere Dinge darin zu bewahren und
aufzuheben; in welcher Bedeutung dieses Wort doch nur noch in einigen Fällen
üblich ist. 1) Bey den Fischern ist es ein eingezäunter oder umzäunter Ort in
einem Wasser, Fische darin zu fangen; in welcher Bedeutung der Plural die
Fache, selbst im Obersächsischen am gebräuchlichsten ist.
S. Fachreuse und Verfachen. 2) Die leeren Plätze in
einer hölzernen Wand, welche durch Verbindung der Säulenbänder und Riegel
entstehen, und entweder ausgemauert oder ausgekleidet werden, die Felder; im
Plural die Fache. Ein Haus in Dach und Fach erhalten, d. i. im baulichen
Stande. Im Niedersächs. ist dieses Wort auch von den Zwischenräumen zwischen
den Sparren üblich. Ein Haus von sechs Fachen, d. i. sechs Sparren. 3) Der
Platz in der Scheuer zu beyden Seiten der Tenne, welcher im Oberd. eine Banse
heißt, wird im Nieders. ein Fach genannt. 4) Bey den Hutmachern werden die
Stücke, woraus ein Hut zusammen gesetzet wird, Fache genannt.
S. 2. Fachen. 5) Die Abtheilung in einem Kasten,
Schranke, Bücherbrete, Regale u. s. f. Dinge darin zu verwahren, Plur. die
Fächer; welche Bedeutung im Hochdeutschen die gewöhnlichste ist. Die Fächer
eines Kastens, eines Schrankes u. s. f. Es ist nicht aus dem rechten Fache,
figürlich, es ist nicht von der rechten Art. 6) * Eine Lücke, ein Loch, im
Nieders. Der Teufel fürchtete, sein Reich möchte ein Fach gewinnen, das er
nicht leicht wieder könne zustopfen, Luth. Ein gut Fach ausführen, im Nieders.
viel essen. 2. Figürlich, die Wissenschaft, die Kunst, worauf man sich
vorzüglich gelegt hat. Das schlägt nicht mein Fach, gehört nicht für mich, ich
bin dessen nicht kundig. Ein Mann der sich in seinem Fache fühlt, Less. der da
fühlt, daß er seiner Sache gewachsen ist. Ingleichen das Geschäft, wozu jemand
berufen oder verbunden ist. Das gehöret nicht in mein Fach. Wie auch die
Classe, wohin eine Sache gehöret. Das gehöret in ein anderes Fach. In allen
Fächern brauchbar seyn. Anm. Im Angels. lautet dieses Wort Faec, im Nieders.
Fak, im Dän. Fag. Ehedem bedeutete es auch eine Tasche, welche Bedeutung das
Franz. Faque noch hat.
S. auch Ficke. Das Schwed. Faggor, welches Ihre nicht zu
erklären wußte, gehöret unstreitig auch hierher. Fach stammet von fachen ab,
welches in einigen Oberdeutschen Gegenden auch fahen lautet, und bedeutet also
eigentlich einen jeden abgetheilten oder umschlossenen Ort. In den vier ersten
Bedeutungen ist auch im Hochdeutschen der Oberdeutsche Plural Fache am
üblichsten. Das Diminut. lautet im Oberd. Fächlein. Im Plural haben die
Hochdeutschen auch das Diminut. Fächerchen.
S. - Chen. [
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