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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Erlöschen | | Der Erlöser

Erlösen

, verb. reg. act. 1. * Eigentlich, wie auslösen, los machen und heraus nehmen. In diesem im Hochdeutschen veralteten Gebrauche ist das Auge arlosen, bey dem Tatian so viel, als es ausreißen, und irlosen bey dem Ottfried, aufbinden, ausbinden. 2. Figürlich, durch Bezahlung des Lösegeldes frey machen. 1) Ein Pfand erlösen, im Oberdeutschen, für auslösen. 2) Aus einem Verhafte, oder von einem Übel los machen, befreyen. Einen Gefangenen erlösen. Einen Schuldner aus dem Schuldthurme erlösen. Einen Dieb von dem Galgen erlösen. In dieser Bedeutung, welche in der Deutschen Bibel noch sehr häufig vorkommt, ist es im Hochdeutschen nur noch zuweilen im gemeinen Leben üblich, wo man dieses Wort, 3) am häufigsten im theologischen Verstande gebraucht, durch Erfüllung des Gesetzes von der Schuld und Strafe der Sünde befreyen. Christus hat uns mit seinem Blute erlöset. Die Erlöseten, die von Christo erlöset sind. Daher die Erlösung, die Befreyung von einem Übel, besonders in der dritten biblischen Bedeutung.Anm. In dieser dritten Bedeutung lautet dieses Wort, welches nach dem Latein. redimere gebildet zu seyn scheinet, bey dem Kero erloosen, bey dem Ottfried yrlosan, irlosen, bey dem Tatian arlösan, bey dem Notker irlosen, im Schwed. förlossa, im Dän. forlose. S. auch Lösen. Das Hauptwort die Erlösung heißt bey dem Isidor Aloosni, bey dem Notker Irlosida, Urlosi, Irlosa, Losung, und bey dem Tatian Arlossness. [1917-1918]
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