Erleiden
, verb. irreg. act.
S. Leiden, mit welchem einfachen Zeitworte es 1) auch in
der Bedeutung überein kommt, außer daß das Vorwort er die
Bedeutung ein wenig verstärket. Die Kälte ist nicht zu erleiden. So
warm als man es erleiden kann. Er hat in seinem Leben viele
Widerwärtigkeiten erlitten. Der erlittene Schaden. 2) Überstehen,
ertragen, ausstehen; doch nur im Oberdeutschen. Meinest du aber, dein Herz
möge es erleiden, oder deine Hände ertragen? Ezech. 22, 14. Wer wird
aber den Tag seiner Zukunft erleiden mögen? Mal. 3, 2. Und da er zuletzt
den Stank selbst nicht mehr erleiden kunnte, 2. Macc. 9, 12.Anm. Schon bey dem
Notker und Ottfried lautet dieses Wort irliden, welche es aber auch für
gestatten, dulden, zugeben, gebrauchen. [
1915-1916]