Entspringen
, verb. irreg. neutr. (
S. Springen,) welches das Hülfswort seyn erfordert.
1) Davon springen. Aus dem Kloster springen. Der Gefangene ist der Wache
entsprungen. Er ist entsprungen wie ein Reh aus dem Netz, Sir. 27, 22. 2)
Hervor kommen, entstehen, eigentlich von Bächen und Quellen. Hier
entspringt eine Quelle, dort ein Bach.
Sin (des Winters) betwingen Lat nich bluomen entspringen, Graf
Kraft von Toggenburg. Die bluomen entspringent an der heide, Heinr. v.
Veldig.
Figürlich auch von andern Dingen. Von Helden
entsprungen. Die Langeweile entspringt aus der Unthätigkeit der Seele.
Daraus wird viel Unglück entspringen. Der reciproke Gebrauch sich
entspringen, für entspinnen, ist im Hochdeutschen ungewöhnlich.
Sinds nicht die Engel schöner Art, um die sich viele
Krieg entspringen? Günth.
[
1837-1838]