Der Engerling
, des -es, plur. die -e, 1) Eine dicke weiße Made, welche
sich in der Haut des Rothwildbretes und des Hornviehes erzeuget, und daselbst
ein Geschwür hervor bringet, worin sie den Winter durch lebet, im Sommer
aber sich heraus begibt, um sich in der Erde wieder in eine Fliege verwandelt.
Sie entstehet aus einem Eye, welches eine gewisse Brämse, Oestrus Bovis,
L. in die Haut dieser Thiere sticht. Sie werden auch Ängerlinge, Ender,
Enderlinge, im Schwed. aber Enger genannt. Bey den Weißgärbern
führen die von diesen Würmern in der Haut verursachten Löcher
gleichfalls diesen Nahmen. 2) Die Wagenwürmer der Pferde, welche ihnen
durch den Hintern abgehen, und den eigentlichen Engerlingen ähnlich sind,
werden im gemeinen Leben gleichfalls so genannt, wie auch diejenigen Maden,
welche die Hirsche im Frühlinge oft durch die Nase und durch den Schlund
von sich geben. 3) Die Maden, woraus die May- und andere Käfer entstehen.
4) Auch eine Art des Kornwurmes, welche sich unter der Erde aufhält, und
daselbst die Wurzeln der jungen Saat, besonders der Gerstensaat abfrisset, ist
dem gemeinen Manne unter dem Nahmen des Engerlinges, des Erdengerlinges, des
Gerstenwurmes, Schrotwurmes, Gräbings, von dem Graben, Werren,
Erdwürmer u. s. f. bekannt. Schon in den Florentinischen Glossen
heißen sie Engiring.
S. Erdgrille. [
1811-1812]