Der Engel
, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Engelchen, aus dem
Latein. angelus, und Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - . 1. Überhaupt, ein jeder Bothe und Gesandte
Gottes; daher in der heil. Schrift die Propheten, Lehrer und Prediger noch
mehrmahls Engel genannt werden, welche Bedeutung aber außer der biblischen
Schreibart ungewöhnlich ist. 2. In engerm Verstande führen diesen
Nahmen, 1) eigentlich, gewisse Geister höherer Art, welche nach dem
christlichen Lehrbegriffe von Gott zur Vollziehung seiner Befehle gebraucht
werden; besonders diejenigen von ihnen, welche in der ihnen anerschaffenen
Güte beharret sind, und daher die guten Engel, die heiligen Engel,
gemeiniglich aber auch nur die Engel schlechthin genannt werden, zum
Unterschiede von den bösen Engeln oder Teufeln. Sie ist so schön wie
ein Engel, sie singt wie ein Engel, er schreibt, hat Verstand wie ein Engel u.
s. f. sind in der vertraulichen Sprache des Umgangs übliche Beschreibungen
vorzüglicher Eigenschaften.
S. Englisch. 2) Figürlich und in der vertraulichen
Sprache der Liebe, eine Benennung geliebter Personen beyderley Geschlechtes. 3)
Ein Nahme einiger Seefische, welche zu dem Geschlechte der Haien und Rochen
gehören,
S. Engelfisch und Engelroche.Anm. Bey dem Ulphilas
lautet dieses Wort noch Aggilos, aber bey dem Kero, Ottfried, Notker und Tatian
schon Engil, bey dem Isidor Angil, im Dän. Engel, im Schwed. Aengel, im
Böhm. und Krainischen Angel, im Franz. Ange, im Engl. Angel. Notker nennet
die Engel auch Chundare, gleichsam Verkündiger, d. i. Bothen, und
Metpotin. [
1811-1812]