* Endelich
, oder Endlich, adj. et adv. welches im Hochdeutschen veraltet
ist, arbeitsam, emsig, hurtig, und doch dabey pünctlich. Die
Anschläge eines Endelichen bringen Überfluß, Sprichw. 21, 5. Ein
Mann endlich in seinem Geschäfte, Kap. 22, 29. Maria ging über das
Gebirge endelich, Luc. 1, 39, eilig, eilfertig. Die Ameise, ein endlich
Thierlein, Marthes. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist dieses Wort noch
nicht veraltet, denn Cramer und Steinbach führen es nicht nur als ein
gangbares Wort an, sondern Günther sang noch:
Die Falschheit hielt es nicht mit dem geschwinden Volke, Und
zog so endelich als eine trübe Wolke.
[
1805-1806] Anm. Dieses Wort lautet schon
bey den Schwäbischen Dichtern endelich, und bedeutet daselbst emsig. Auch
in der Niedersächsischen Mundart hatte man ehedem das Wort endig und
endigen, welches so viel als hurtig, eilig, schnell, bedeutete. Gemeiniglich
leitet man es von enden her, da es jemanden bedeuten soll, der eine Sache bald
endet. Allein natürlicher und dem Sprachgebrauche gemäßer,
siehet man entweder das alte, noch im Schwed. und Isländ. übliche
anna, arbeiten, eilen, Annur, das Eilen, Ant, Aendt, Geschwindigkeit, oder auch
das alte Alemannische einon, Schwed. ena, sich etwas standhaft vorsetzen,
beschließen, für das Stammwort an, von welchem letztern die Schweden
und Isländer noch das Wort enteligen, endeliga, standhaft, emsig, haben.
S. Emsig. [
1807-1808]