Der Elbogen
, des -s, plur. ut nom. sing. derjenige Theil des Armes, wo sich
das Armbein bieget, oder einen Bug hat, das mittlere Gelenk des Armes, der Ort,
wo die beyden Beine zusammen stoßen und dieses Gelenk bilden. Sich auf den
Elbogen stützen. In weiterer Bedeutung auch der ganze Theil des Armes von
diesem Gelenke an Ibis zur Handwurzel. Daher die Elbogenröhre, oder die
große Elbogenröhre, plur. die -n, das lange Bein, welches den Elbogen
oder diesen Theil des Armes ausmacht; Focile majus. Die kleine
Elbogenröhre, oder die Schiene, welche andere auch die Spindel
heißen; Focile minus, das daneben liegende kleinere Bein. Auch an den
Pferden pflegt man den Knochen, der den Kegel mit dem Schenkel verbindet, oder
das Gelenk zwischen dem Schenkel und dem Kegel, den Elbogen zu nennen.Anm. Im
Nieders. lautet dieses Wort Elbogen, im Angels. Elboga, im Holländ.
Ellebooge, im Dän. Albue, im Engl. Elbow, im Isländ. Olenbogo. Die
letzte Hälfte dieses Wortes bedeutet so viel als Bug oder Biegung, daher
es in einem alten Oberdeutschen Vocabulario aus dem funfzehnten Jahrhunderte
auch Ellenböch lautet. Die erste Hälfte ist das alte Wort Ell, Ellen,
bey dem Raban Maurus Helina, im Schwed. Aln, welches gleichfalls den Theil des
Armes bedeutet, den wir jetzt Elbogen nennen. Es stammet entweder von dem alten
Worte El, Al ab, welches ehedem überhaupt einen langen dünnen
Körper bedeutet,
S. Ahl, Ahle; oder auch von dem gleichfalls veralteten
Ellen, Stärke, große Kraft, Hebr. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - weil der Mensch in diesem Theile
des Armes eine vorzügliche Kraft besitzet;
S. Elle. In einigen gemeinen Mundarten, besonders
Oberdeutschlandes lautet dieses Wort Ellenbogen, welche Form auch in der
Deutschen Bibel vorkommt. Im Sachsenspiegel heißt der Elbogen die
Gare. [
1787-1788]