Eintreiben
, verb. irreg. act. (
S. Treiben,) hinein treiben. 1. Eigentlich. Der Hirte
treibt das Vieh ein, in den Stall. Es ist noch nicht Zeit, das Vieh
einzutreiben, 1 Mos. 29, 7. Ingleichen absolute. Der Hirte wird bald
eintreiben.
Und ich, ach Sylvia, und ich treib noch nicht ein, Rost.
Einen Keil eintreiben, ihn in das Holz treiben. Einen Pfahl
eintreiben, in die Erde. Die Gräber treiben das Leder ein, wenn es in das
Treibefaß legen. 2. Figürlich. 1) Geld eintreiben, Geld, welches man
zu fordern hat, in seine Gewalt zu bekommen suchen, es beytreiben. Schulden,
alte Reste eintreiben. Die rückständigen Gefälle sollen mit
aller Schärfe eingetrieben werden. 2) In die Enge treiben, im gemeinen
Leben, mit Worten und Gründen in Verlegenheit bringen. Der Respondent
wurde von seinen Gegnern sehr eingetrieben. Er trieb ihn rechtschaffen ein.
Delila trieb den Simson durch ihr Weinen ein, Richt. 14, 17. Saulus aber ward
je mehr kräftiger, und trieb die Jüden ein, nehmlich mit
Gründen, Apostelg. 9, 22. Für die anständige und edle Schreibart
ist diese Figur zu niedrig, wenn gleich Opitz Ps. 70, 2, den David zu Gott
sagen lässet:
Halt sie zurück und treib sie ein, Die solche böse
Mäuler haben;
und Ps. 135:
Treib die wie Sünder ein, Die irrig gehn auf krummen
Wegen,
wo es in Luthers Übersetzung heißt: die aber
abweichen auf ihre krummen Wege, wird der Herr wegtreiben mit den
Übelthätern. So auch die Eintreibung. [
1757-1758]