Eintreffen
, verb. irreg. neutr. (
S. Treffen,) mit dem Hülfsworte seyn, in etwas
treffen, doch nur in einigen figürlichen Bedeutungen. 1) Zur bestimmten
Zeit ankommen, oder in einem Orte gegenwärtig werden, am häufigsten
von Personen. Der Freund, den wir erwarten, ist noch nicht eingetroffen. Wir
sind erst gestern spät hier eingetroffen. ich weiß nicht, wenn der
Courier eintreffen wird. Die Post ist schon eingetroffen. In einigen
Fällen auch von leblosen Dingen. Die Waaren, die Güter sind noch
nicht eingetroffen. Frisch irret sich gewiß, wenn er behauptet, eintreffen
wäre in dieser Bedeutung erst in den neuern Zeiten von den
Zeitungsschreibern aufgebracht worden, indem es noch die alte Bedeutung des
Gehens, Laufens aufbehält.
S. Treffen. 2) Mit etwas übereinstimmig seyn,
zutreffen. Die Rechnung trifft genau ein, mit der Wahrheit. Die Zeit, die er
angibt, trifft ein, die angegebene Zeit ist richtig. Deine Gütigkeit
trifft mit meinem Urtheile ein. Seine Reden treffen nicht ein, bleiben sich
nicht gleich. Im Oberdeutschen hat diese Bedeutung einen noch weitern Umfang,
denn da treffen auch zwey Personen mit einander ein, wenn sie einstimmig, Eines
Sinnes sind. 3) Erfüllet werden. deine Prophezeiungen hat (ist) nicht
eingetroffen. Was ich vorher sagte, traf richtig ein. Meine Hoffnung traf nicht
ein. Wenn anders meine Muthmaßungen eintreffen sollte.In den beyden
letzten Bedeutungen hat dieses Wort bey vielen Hochdeutschen das Hülfswort
haben; andere geben ihm das Hülfswort seyn, und diese haben die Bedeutung
des Ankommens für sich, von welcher die beyden letzten Arten des
Gebrauches nur Figuren sind, obgleich so wohl das einfache Zeitwort treffen,
als auch dessen übrige Zusammensetzungen insgesammt das haben zu sich
nehmen. [
1757-1758]