Eintreten
, verb. irreg. (
S. Treten,) welches in doppelter Gattung üblich
ist.I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte seyn, hinein treten, herein
treten. 1. Eigentlich, in einen Orte treten. Er war kaum eingetreten, in das
Haus, in das Zimmer. wenn dein Fuß zur Stadt eintritt, 1 Kön. 14, 12.
Aber, da die Jünger versammelt waren, trat Jesus mitten ein, Joh. 20, 19,
26, für, trat Jesus mitten hinein, oder, mitten unter sie ist wider den
Sprachgebrauch. 2. Figürlich. 1) Einen Dienst, ein Amt antreten, nur im
gemeinen Leben, besonders Oberdeutschlandes. Der neue Pachter ist noch nicht
eingetreten. Die Magd wird erst morgen eintreten. 2) Gegenwärtig,
sichtbar, merkbar werden. Wenn das neue Licht eintritt, wenn der Neumond zum
Vorscheine kommt. Die Dämmerung trat schon ein. Der Frühling, der
Winter, die Hundstage werden bald eintreten. Es ist eine heftige Kälte
eingetreten. Es tritt der Fall ein, daß u. s. f.
S. Eintritt.II. Als ein Activum. 1) Hinein treten, durch
Treten in etwas befestigen. Kraut, Waaren eintreten, in das Faß. Die
Wurzeln eintreten, die Erde fest um sie zusammen treten. Das Pferd hat sich
einen Nagel eingetreten, in den Fuß. 2) Einwärts treten, durch Treten
zerbrechen. Die Thür eintreten. Ein Faß, einem Fasse den Boden
eintreten. Die Treppe eintreten. Einer Schlange den Kopf eintreten. 3) Die
Schuhe, die Pantoffeln eintreten, das Fersenleder, anstatt es herauf zu ziehen,
einwärts treten. Daher die Eintretung in den Bedeutungen des
Activi. [
1757-1758]