Die Eibe
, plur. die -n, oder der Eibenbaum, des -es, plur. die
-bäume, der alte Deutsche Nahme desjenigen immer grünen Baumes,
welcher unter dem Nahmen des Taxus am bekanntesten ist, Taxus, L. rothe
fleischige Beeren mit einem harten Samenkorne trägt, und in den
Lustgärten zu Pyramiden und Hecken gezogen wird. In dem südlichen
Deutschlande wächset er wild.Anm. In den Ober- und Niederdeutschen
gemeinen Mundarten lautet dieser Nahme Ibe, Ive, Ife, Ifenbaum, Eifenbaum,
Eyenbaum u. s. f. im Angels. Iv, im Engl. Yew, Yew-tree, im Dän. Ibenholt,
im Franz. I'lf, im mittlern Latein. Jvus, Euves. Andere Mundarten haben statt
des b und f ein d, wie das Schwed. Ide, das Wallis. Eiddew, das Irländ.
Eidean, das Cornwallis. Iddio. Frisch bemerket, daß der Nahme dieses
Baumes von den Schriftstellern mehrmahls mit den Nahmen anderer Bäume und
Gewächse verwechselt worden,
S. Ulme. Eibisch und Epheu, welches letztere im
Angelsächsischen gleichfalls Iv heißt. Ja man hat Spuren, daß
die Tanne ehedem von einigen Eibe genannt worden, welches desto weniger zu
verwundern, da nicht nur der Latein. Nahme Abies diesem Worte sehr nahe kommt,
sondern auch beyde Bäume in der äußern Gestalt viele
Ähnlichkeit mit einander haben. Est autem id genus arboris aptum spiculis
et arcubalistis, heißt es von dem Eibenbaume in dem Lib. Miracul. S.
Martini Abbat. Vertrauensis bey dem du Fresne. Vermuthlich hat dieser Gebrauch
Anlaß gegeben, daß ehedem die Armbrüste häufig Eiben, die
Armbrustschützen aber Eibenschützen genannt worden. Die Arbalestes
d'Yf kommen schon in einer Französ. Urkunde von 1338 bey dem Carpentier
vor. [
1661-1662]