* Der Dult
, des -es, plur. die -e, ein größten Theils veraltetes
Wort, welches nur noch in einigen Oberdeutschen Städten, besonders in
München, üblich ist, wo es den Jahrmarkt bedeutet. Es ist ein sehr
altes Wort, welches von den frühesten Zeiten an ein Fest, eine
Feyerlichkeit, bedeutet; von tulden, feyern, begehen.
S. Dulden. Diesen Sinn hat Dulths bey dem Ulphilas, Tuld
bey dem Kero, Dultetag, Tultetag, ein Festtag, bey dem Notker, und Stilt bey
den Schweden. Tultlih bedeutet daher bey dem Kero, und stolt im Schwedischen,
feyerlich;
S. Stolz. Allein, da unser Dult im Oberdeutschen auch
Indult lautet, so scheinet es doch wohl mehr von dem Latein. Indultus, als von
dem jetzt gedachten Stammworte herzukommen; zumahl da mehrere Beyspiele
vorhanden sind, daß Jahrmärkte von gottesdienstlichen Handlungen den
Nahmen haben, indem jene durch die Kirchenfeste eigentlich veranlasset worden.
S. Ablaß und Messe. [
1569-1570]