Der Dreck
, des -es, plur. inus. 1) Eigentlich, in den gröbern
Mundarten und im gemeinen Leben, der Koth, er bestehe nun in Excrementen oder
in andern Unreinigkeiten. 2) Figürlich, doch auch nur in den niedrigen
Sprecharten, aus Verachtung, eine schlechte nichts werthe Sache, da man denn
auch wohl im Plural die Drecke oder Drecker von mehrern nichtswürdigen
Dingen höret.Anm. Im Oberdeutschen lautet dieses Wort Treck, im Nieders.
Dreck, im Dän. Dräk, im Schwed. Traeck, im Isländ. Threck. Die
Abstammung ist noch ungewiß; denn die Ableitungen von stercus, oder von
dem Nieders. trecken, ziehen, scheinen wenig Beyfall zu verdienen. Im
Englischen sind Dregs die Hefen, im Deutschen Triester, Trester, Angels.
Dresten.
S. Drusen. Die Niedersachsen nennen den Koth auch
Driete, Strunt und Tünt. Das erste kommt mit dem Engl. Dirt, dem
Schottischen Drit, dem Isländ. und. Angels. Drit, Koth, Dreck,
überein. Dreckkalt bedeutet in den niedrigen Mundarten eine Kälte,
bey welcher es nicht frieret, wofür die Preußen mottkalt sagen, von
Mott, Gassenkoth. Haar und Hor ist gleichfalls ein im Hochdeutschen veraltetes
Wort, den Koth anzudeuten.
S. Hornung. [
1539-1540]