Die Dohle
, plur. die -n, ein Waldvogel, mit einem zusammen
gedrückten und gewölbten Schnabel, welcher zu den Krähen
gehöret, und vorn drey und hinten Eine Zehe, einen grünen Hinterkopf,
eine schwarze Stirn, schwarze Flügel und einen schwarzen Schwanz hat.Anm.
In den gemeinen Mundarten lautet dieses Wort Dahle, Duhle, Thole, welches ohne
Zweifel eine Nachahmung seines natürlichen Geschreyes ist, womit auch die
letzte Hälfte des Latein. Nahmens Monedula überein kommt. In Liefland
und andern Gegenden ist das Diminut. Thalken üblich. In dem 1501 zu Rom
gedruckten Deutsch-Ital. Vocabulario wird das Ital. Tatula durch Tul
erkläret. Von seinem Geschreye hat dieser Vogel so wohl im Deutschen als
in den fremden Sprachen noch verschiedene andere Nahmen bekommen. In den
Graubünden heißt er Been; in der Schweiz Alprabe, Alpkachle; in
Steiermark Däche; in Wien Dächer; in Schwaben Dule; in andern
Oberdeutschen Gegenden Gauch, Jacke, Schneegäcke; im Nieders. Gakke,
Älke; im Engl. Chough, Jay, Daw, Jackdaw: im Französ. Gay, Choucas;
um Osnabrück Kae, um Bremen Kalkkreie, an andern Orten Kayken; im
Dän. Kaae, Aileke; im Holländ. Kaw, Kae; in der Mark Brandenburg
Krucke, Klas, Kläs; im Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - ; im Russischen Galka, Pliza; im
Böhmischen Kawka, Wrana; im Norweg. Allike, Kaa, Kaye,
Raage. [
1509-1510]