Die Dille
, plur. car. eine Pflanze, welche in Portugall und Spanien wild,
bey uns aber nur in den Gärten wächset; an einigen Orten das
Dillkraut, Hochkraut, in Schwaben um das Jahr 1479 Anetraut, nach dem Latein.
Anethum. Daher der Dillsame, das Dillöhl, das Dillwasser u. s. f.Anm. Der
Nahme dieser Pflanze lautet in den Monseeischen Glossen Tili, Tilli, im Angels.
Dile, im Engl. Dill, im Holl. und Nieders. Dille, im Dänischen Dill, Dild,
im Schwed. Dill. Martinius leitet ihn von dem Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , umbella, her, wegen
der Gestalt der Blumen, Frisch aber von der letzten Hälfte des Wortes
Anthyllis, Salzkraut, welches ehedem für eine Art der Dille gehalten
wurde. Da aber diese Pflanze in einigen Gegenden auch Hochkraut genannt wird,
so wird mit diesem Nahmen wohl auf ihren hohen Wachsthum gesehen. Im
Holländ. und Nieders. bedeutet tillen noch jetzt aufheben, und Till die
Aufhebung.
S. auch Dolde. Des Lat. und Griech. Nahme Anethum
scheinet einen ähnlichen Ursprung zu haben, von -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , aufwärts, in die
Höhe. Übrigens ist dieses Wort im Oberdeutschen auch ungewissen
Geschlechtes, das Dill, dagegen es bey einigen Niedersachsen und Hochdeutschen
als ein Masculinum üblich ist, der Dill.2. [
1495-1496]