Dieweil
, 1) Ein Oberdeutsches Bindewort für weil, welches im
Hochdeutschen größten Theils veraltet ist, und nur noch von den
Kanzelleyen im Andenken erhalten wird. Dieweil du hast gehorchet der Stimme, 1
Mos. 3, 17. Dieweil er ein göttlich Leben führete, Kap. 5, 24.
Ingleichen für da doch. Wie könnt ihr gutes reden, dieweil ihr
böse seyd? Matth. 12, 34. Die Oberdeutschen setzen oft noch ihr
verlängerndes all vor dieses Wort, alldieweil. 2) Ein Nebenwort der Zeit
für so lange als. Dieweil Mose seine Hände empor hielt, 2 Mos. 17,
11. Dieweil du lebest, Sir. 33, 21. Kap. 39, 15. Ingleichen für indessen,
indessen daß. Ehud war entrunnen, dieweil sie verzogen, Richt. 3, 26.
Dieweil sie so redete, schaueten sie sie an, Judith. 10, 15. Was habe ich
dieweil? Sir. 11, 24. Ingleichen für da, indem. Dieweil du noch bey ihm
auf dem Wege bist, Matth. 5, 25. In allen diesen adverbischen Bedeu-tungen ist
es im Hochdeutschen nur noch in den gemeinen Mundarten üblich.Anm. In dem
alten Gedichte auf den H. Anne bedeutet al die wili damahls. Für so lange
als; kommt die uuile auch im Schwabenspiegel vor. Nach dem Muster des
Oberdeutschen alldieweil gebrauchen auch die heutigen Schweden allthenstund
für weil.1. [
1495-1496]