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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Dieterich | | * Der Diethaufe

Der Dieterich

, des -es, plur. die -e, im gemeinen Leben, ein Nachschlüssel, ein Werkzeug, welches einem Schlüssel gleichet, mehrere Schlösser damit zu öffnen; bey den Schlössern ein Haken.Anm. Im Nieders. heißt ein solcher Schlüssel Dierker, im Dän. Dirik, im Schwed. Dyrck, Dirck, im Pohln. Wytrych. Wachter glaubt, diese Benennung stamme unmittelbar von Diet, Tioth, Volk oder gemein, her, und bedeutet daher einen allgemeinen Schlüssel. Ihre, der dieses Wort bey dem Wachter nicht finden könne, leitet es von dem mittlern Latein. Directarius her, welches einen Dieb bedeutet, der seinen Diebstahl vermittelst heimlicher Eröffnung der Thüre verrichtet. Allein, da ein solcher Nachschlüssel auch im Nieders. Peterken heißt, die gleichfalls Nieders. Benennung Dierker aber mit dem Nahmen Dierk, Dieterich einerley ist; so ist wohl glaublicher, daß dieses Werkzeug nach gewissen Personen, die dasselbe erfunden, oder zuerst zum Diebstahle gebraucht, benannt worden. [1495-1496]
Dieterich | | * Der Diethaufe