Die Diele
, plur. die -n, ein nur in den gemeinen Mundarten in
Oberdeutschland und Niedersachsen übliches Wort, ein aus einem Baume
geschnittenes Bret in gewöhnlicher Länge auszudrucken, wofür im
Hochdeutschen Bret bekannter ist. Daher, der Dielenhandel, der Brethandel, der
Dielenhändler, der Brethändler, der Dielensäger, der
Bretschneider, das Dielenwerk, eine Arbeit, ein Gerüst aus Bretern oder
Dielen u. s. f.Anm. Im Nieders. lautet dieses Wort Dele, im Holländ. Deyle
und Deele, im Angels. Dael, Dille, im Engl. Deal, im Schwed. Tilja; alle von
theilen, Niedersächs. delen, Schwed. taelja, Franz. tailler, Ital.
tagliare, schneiden, zerschneiden. Im Böhmischen bedeutet Dil gleichfalls
einen Theil.
S. Theil. Das Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , eine Tafel, das Lat. Talea, ein
Bret, und taleare, zerschneiden, das Franz. Tillac, das Verdeck, scheinen mit
diesem Worte verwandt zu seyn. In dem Schwabenspiegel Tit. 124 bedeutet
Getulle, die Pallisaden oder Planken um eine Stadt. Das ie, welches das Zeichen
eines gedehnten i ist, macht das h in diesem Worte völlig unnöthig.2.
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1483-1484]