Der Consonant
, des -en, plur. die -en, aus dem Latein. consonans, ein
Buchstab, welcher durch den Druck irgend eines Theiles des Mundes hervor
gebracht wird, zum Unterschiede von den Vocalen, welche durch die bloße
Öffnung des Mundes oder sanfte Niederlassung der Lunge entstehen. Im
deutschen hat man seit geraumer Zeit die ersten Mitlauter, die letztern aber
Selbstlauter genannt. Allein zu geschweigen, daß dieses bloße
buchstäbliche Übersetzungen der Lateinischen Ausdrücke sind, so
geben sie von beyden einen ganz falschen begriff, und haben wirklich viele
verleitet, die Vocale für die wesentlichen Bestandtheile der Wörter,
die Consonanten aber nur für unbedeutende Nebenleute zu halten; da doch
eine gründliche Untersuchung gerade das Gegentheil lehret. Verlangt man
daher ja deutsche Nahmen für beyde, so kann man die Consonanten am
richtigsten Hauptlaute, die Vocale aber Hülfslaute nennen; indem jene die
wesentlichen Bestandtheile der Wörter sind, diese aber nur die Höhe
oder Tiefe des Tones ausdrucken, mit welchem jene hervor gebracht werdensollen,
daher auch mehrere alte Sprachen sie gar nicht bezeichnen.
S. mein Lehrgebäude der Deutschen
Sprache. [
1347-1348]