Das Castell
, des -es, plur. die -e, von dem Latein. Castellum. 1)
Eigentlich, ein kleines Schloß, eine jede kleine Festung, in welchem
Verstande dieses Wort in Pohlen und Ungarn, doch mit verschiedenen
Einschränkungen üblich ist;
S. Schloß. Im Deutschen gebraucht man es nur noch
zuweilen von einer kleinen Festung, welche neben einer größern, oder
auch nur neben einer Stadt liegt, wofür aber auch Cittadelle üblicher
geworden ist. Im mittlern Lateine bedeutete Castellum oft auch eine Stadt,
einen Flecken; daher gebraucht Ottfried Kastel mehrmahls für einen
Flecken. 2) Auf den großen Schiffen ist Castell eine Erhöhung, welche
vorn und hinten auf dem Verdecke angebracht wird; das Vorder-Castell, das
Hinter-Castell. [
1313-1314]