Der Böttcher
, des -s, plur. ut nom. sing. 1) Eigentlich, ein Handwerker,
welcher Bottiche, oder in etwas weiterer Bedeutung, welcher solche Holzarbeit
macht, die nur Einen Boden hat. In dieser Bedeutung sind die Böttcher,
oder wie sie auch zuweilen heißen, Bottichmacher, eine Art der im
Oberdeutschen so genannten Binder, welche ihren Nahmen von den großen
Bottichen haben, die ihre vornehmste Arbeit sind, daher sie auch
Großbinder, Schwarzbinder, im Würtenbergischen Küfner, in Bremen
Kimker, in Hamburg Kymer (
S. Kimme,) heißen. 2) In der weitesten Bedeutung
wird im gemeinen Leben ein jeder Handwerker, welcher hölzerne
Gefäße aus Stäben zusammen setzet, und sie durch Bänder
befestiget, ein Böttcher genannt, so daß auch die Kleinbinder, oder
Weiß- und Rothbinder, die nur weiches weißes oder rothbüchenes
Holz verarbeiten, und auch Faßbinder, Büttner, Kübler,
Küper, Fäßler, Schäffler, u. s. f. heißen, mit
darunter begriffen sind.
S. diese Wörter. Daher, das Böttcherholz, oder
ein Böttcherbaum, woraus die großen und kleinen Scheite für die
Böttcher, oder die Böttcherscheite gespalten werden; das
Böttchergefäß, des -es, plur. die -e, ein hölzernes
Gefäß, welches der Böttcher macht; Böttcherarbeit; der
Böttcherschlägel, der Schlägel, oder die Pochheye, ein
viereckter Klotz mit einem Stiele, zum Schlagen, u. s. f.Anm. Dieses Wort ist
aus Bötticher zusammen gezogen;
S. Bottich. Im Dän. lautet es Bodker, im Nieders.
Bötker, Bötjer, und nach einer noch weitern Zusammenziehung,
Böker. [
1139-1140]