* Beyliegen
, verb. irreg. neutr. (
S. Liegen,) mit dem Hülfsworte haben, zur
Fortpflanzung seines Geschlechtes bey einer Person liegen. Gib mir nun mein
Weib, denn die Zeit ist hie, daß ich beyliege, 1. Mos. 29, 21. Also lag er
auch bey mit Rahel, V. 30. Alle Weiber die Männer erkannt und beygelegen
haben, 4. Mos. 31, 17, 18. Im Hochdeutschen gehöret dieses Wort schon seit
langer Zeit unter die veralteten, obgleich das Hauptwort Beylager noch davon
übrig ist.
S. Beywohnen.
Anm. Zware e ich ir lege lasterlichen bi E lies ich mich schern
und villen,
sang ehedem Reinmar der Alte. Das einfache liugan bedeutete
schon im Gothischen heirathen. Allein es hatte oft auch einen verhaßten
Nebenbegriff bey sich. Daher bedeutet furlegan bey dem Tatian, die Ehre
brechen, und beligga und laegra im Schwedischen stuprare. [
985-986]