Bescheren
, verb. reg. act. als ein Geschenk zutheilen, obgleich nur noch
in einigen wenigen Fällen. Am häufigsten gebraucht man dieses Wort im
gemeinen Leben von Gott, und besonders von der Ertheilung zeitlicher
Güter. Sprichw. Was Gott beschert, bleibt unverwehrt, was uns Gott
zugedacht hat, das kann uns niemand hindern. Ingleichen von demjenigen, was und
ohne unsere Bemühung zu Theile wird. Es ist ihm ein Schatz bescheret
worden. Das ist mir nicht beschert gewesen, nicht bestimmt, nicht zugedacht;
ein gemeiner Trostspruch träger oder ungeschickter Leute, wenn sie die
Erlangung eines Gutes durch eigene Schuld versäumet haben. Endlich ist
dieses Wort auch im gemeinen Leben von den Geschenken üblich, die man
andern zum Weihnachtsfeste macht. Einem etwas bescheren, oder bescheren lassen.
So auch die Bescherung, so wohl von der Handlung, als auch dem Geschenke
selbst, besonders in dem letzten Falle. Im gemeinen Scherze wird dieses Wort
auch wohl von einem jeden unangenehmen oder verächtlichen Vorfalle
gebraucht. Bey meiner Zurückkunft finde ich die Bescherung, Weiße,
von einer gestifteten Heirath.Anm. Dieses Wort gehöret zu scheren,
theilen. Es kommt schon bey dem Notker vor, und in dem alten Siegesliede auf
den König Ludwig bey dem Schilter bedeutet giskeren geben, so wie das
Schwed. beskaera und das Angels. sciran, gleichfalls ertheilen bedeuten.
S. Scheren. [
897-898]