Das Berufkraut
, des -es, plur. inus. ein Nahme, welcher im gemeinen Leben
verschiedenen Pflanzen gegeben wird, welche als ein Gegenmittel wider das
Berufen, oder Beschreyen, besonders der Kinder dienlich seyn sollen. 1) Der
Sideritis Scordioides, L. welche eine Art des Gliedkrautes ist, in Frankreich
und Thüringen wild wächset, und auch Zeischenskraut genannt wird. 2)
Der Conyza squarrosa, L. welche zu den Flöhpflanzen gehöret, und auch
Dürrwurz, Dän. Tordenurt, Troldurt, genannt wird.
S. Dürrwurz. 3) Dem Erigeron acre, L. welches auch
blaue Zauberwurz, und im Dän. blaae Troldurt heißt. 4) Der tauben
Nessel, Lamium, L. besonders derjenigen Art derselben, welche purpurrothe
Blumen trägt, und ehedem für ein kräftiges Mittel wider die
Zauberey gehalten wurde. 5) Dem Senecio vulgaris, L. welches auch unter dem
Nahmen der Kreuzkrautes bekannt ist, und, besonders in Obersachsen, den
Kindern, wenn sie beschrieen seyn sollen, eingegeben wird, und vielleicht noch
andern mehr. [
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