Berücken
, verb. reg. act. 1. Eigentlich, das Netz über ein Thier
rücken und es dadurch fangen. Einen Vogel berücken. In weiterer
Bedeutung überhaupt, mit List fangen. Ein wildes Thier berücken. 2.
Figürlich. 1) Unvermuthet überfallen.
Indessen, daß der Frost sie nicht entblößt
berücke, Hall. Wo ich weide, Da rath ich, schleiche mir nicht nach... Sie
nicht so sträflich zu berücken, Verspricht und hält ihr Palydor,
Haged.
2) Mit List betriegen, hintergehen. Jemanden berücken,
Du borgst umsonst, uns zu berücken, Den Nahmen kalter
Freundlichkeit, Cron.
So auch die Berückung.Anm. Es ist sehr wahrscheinlich,
daß mit diesem Worte zunächst auf die Rückung des Netzes gesehen
werde, wodurch ein Thier gefangen wird. Indessen ist doch auch wahr, daß
das einfache Ruck schon vor Alters Betrug bedeutet hat. Denn in diesem
Verstande kommt es bey dem Hornegk in Pezens Glossario vor, und das Englische
to rook bedeutet noch jetzt betriegen. [
885-886]