Behelfen
, verb. irreg. recipr.
S. Helfen. 1) Sich mit Lügen behelfen, zu helfen
suchen. Es wird sich behelfen, zu helfen. Er kann sich mit Worten nicht gut
behelfen, der mündliche Ausdruck fällt ihm schwer. 2) Beholfen wird
zuweilen auch im gemeinten Leben für behülflich gebraucht. Ein
beholfener Mensch, der gerne hilft.
S. Behülflich. Diese Bedeutung ist aber jetzt
veraltet, und kommt nur noch im gemeinen Leben vor. Ehedem wurde dieses Wort
auch sehr häufig für entschuldigen gebraucht, sich mit einer
Ausflucht zu behelfen suchen. So heißt es z. B. in einer Urkunde von 1409:
Auch soll sich undir uns keyner mit deme andirn behelffen noch entschuldigen;
und Sir. 32, 21: Ein Gottloser - - weiß sich zu behelfen mit anderer Leute
Erempel.
S. Behelf. 3) Sich mit etwas behelfen, damit auskommen,
damit zufrieden seyn, besonders von demjenigen, was man zur Nothdurft und
Bequemlichkeit gebraucht. Er muß sich kümmerlich behelfen, lebt sehr
ärmlich. Ich kann mich mit wenigem behelfen, damit auskommen. Behelft euch
nur heute, morgen soll es besser werden, seyd heute mit einer schlechten
Bequemlichkeit zufrieden. [
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