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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Behaltbar | | Der Behälter

Behalten

, verb. irreg. act. S. Halten. 1) Nicht von sich lassen, im Besitze einer Sache bleiben. (a) In eigentlicher und weiterer Bedeutung. Ein Pfand behalten, es nicht wieder heraus geben. Was allen gefällt, ist schwer zu behalten. Behalte das für dich; als dein Eigenthum. Seine alten Gewohnheiten behalten. Seine Ehre, seinen guten Nahmen behalten, im Besitze derselben bleiben. Die Oberhand behalten. Recht behalten, den Sieg, das Feld behalten. Er kann keine Speise mehr bey sich behalten. Ich habe nicht viel übrig behalten. Seinen Sohn zu Hause behalten. Jemanden bey sich behalten, als einen Gast in seinem Hause. Man behielt die ganze Gesellschaft zum Abendessen. Er will uns zu Tische behalten. (b) Figürlich. Etwas bey sich behalten, verschweigen. Im Gedächtnisse behalten, nicht vergessen. Etwas aus der Predigt, aus einem Gedichte behalten. Behalten sie dieses wohl. Dieses Wort ist schwer zu behalten. 2) * Aufbehalten, welche Bedeutung aber im Hochdeutschen veraltet ist, indessen noch sehr oft in Luthers Übersetzung der Bibel vorkommt. Herr behalte ihnen diese Sünde nicht! Apostelg. 7, 59. Denn der Böse wird behalten auf den Tag des Verderbens, Hiob. 21, 30. Und so in mehrern Stellen. 3) * Erhalten, bewahren, welche im Hochdeutschen gleichfalls wenig mehr üblich ist.
Dadurch behielt sich der jung man, Sonst het se sein Leben müssen lan, Theuerd. Kap. 54.
Ich will mir sie auf Erden zum Samen behalten, Hos. 2, 23. Und ein jeglicher unter euch wisse sein Faß zu behalten in Heiligung und Ehren, 1 Thess. 4, 4. Indessen sagt man doch noch, wohl behalten ankommen, für sicher, unbeschädigt. Jemanden wohl behalten nach Hause bringen.Anm. Für bewahren, bewachen, kommt bihaltan schon bey dem Ottfried und Tatian vor. Das Niedersächsische beholden bedeutet auch stille halten. Das Schwädische behalla und Dän. behold kommen in der Bedeutung mit dem Deutschen überein. [809-810]
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