Auswerfen
, verb. irreg.
S. Werfen. Es ist: I. Ein Neutrum, mit haben. 1.
Auswärts werfen. Ein Pferd wirft gut aus, wenn es im Gehen die
Vorderschenkel auswärts wirft. Ingleichen von den Pendul-Uhren, wo ein
Perpendikel gut auswirft, oder den gehörigen Auswurf hat, wenn er einen
weiten Zirkelbogen beschreibt. 2. Anfangen zu werfen, im Würfelspiele;
welches auch anwerfen genannt wird.II. Ein Activum. 1. Durch Auswerfen eines
andern Körpers aus seinem Orte bringen. Einem ein Auge, einen Zahn
auswerfen. 2. Hinaus werfen. 1) Eigentlich. Geld auswerfen, unter das Volk. Das
Netz auswerfen. Was für Künste bediente sie sich, dich in ihr
ausgeworfenes Netz zu ziehen? 2) In weiterer Bedeutung. (a) Mit Heftigkeit von
sich geben. Blut, Schleim auswerfen, für das niedrige ausspeyen. Der Berg
wirft Feuer, das Meer Sand aus. Wie das tobende Meer, Sand und Steine an das
Ufer auswirft. (b) Den Anker auswerfen, in der Seefahrt, ihn auf den Grund des
Meeres sinken lassen. So auch ein Both, einen Kahn auswerfen. (c) Für
ausschießen, auslesen und verwesen. Im [
667-668] Zählen das böse Geld auswerfen. (d) Figürlich. (1)
Verschneiden, castriren. Ein Pferd auswerfen. Eine Hündinn auswerfen, bey
den Jägern. (2) Einen Graben auswerfen, die Erde und den Schlamm heraus
schaffen. Einen Hasen, einen Fuchs auswerfen, bey den Jägern;
S. Ausweiden. (3) Besonders schreiben. Zahlen auswerfen,
in der Rechenkunst. Eine Summe auswerfen. (4) Aussetzen, bestimmen. Einem eine
Besoldung, einen Gehalt, ein Jahrgeld auswerfen. (5) Jemanden auswerfen, in der
höhern Schreibart, alle Verbindung mit ihm als einem Unwürdigen
aufheben, ihn ausstoßen. Willig verläßt meine Seele eine Welt,
die mich auswirft, und keine Freude mehr für mich haben kann, Dusch.Daher
die Auswerfung.
S. auch Auswurf. [
669-670]