Ausbringen
, verb. irreg. act.
S. Bringen, aus einem Orte bringen, heraus bringen, oder
hinaus bringen. 1. In eigentlicher und weiterer Bedeutung. Das Both, die
Schaluppe ausbringen, in der Seefahrt, sie aus dem Schiffe in das Wasser
lassen. Ich kann den Flecken nicht ausbringen, ich kann ihn nicht aus der
Wäsche bringen. Silber ausbringen, in den Schmelzbütten,
ausschmelzen. Junge ausbringen, in der Hauswirthschaft, für
ausbrüten.2. Figürlich. 1) Bekannt machen, unter die Leute bringen.
Ein Geschrey, ein Gerücht ausbringen. Eine Heimlichkeit ausbringen. Einen
Gesundheit ausbringen, sie unter die Gäste bringen.
S. Bringen.
Dem Neumond und der Mitternacht Sey dieser Weihtrunk
ausgebracht, Haged. Nach dem er ihn (den Becher) von neuem ausgebracht,
ebend.
2) Bewirken, durch seine Bemühung von jemanden erhalten,
nur in einigen Fällen, und am häufigsten in den Kanzelleyen. Einen
Befehl ausbringen, bey den Obern durch seyn Bitten veranlassen. Sie haben die
Untersuchung an sie ausgebracht, Raben. sie haben gemacht, daß ihnen die
Untersuchung aufgetragen worden. Der Hirtenlohn wird nach der Hufe ausgebracht,
aufgebracht. In Oberdeutschland ist diese Bedeutung auch außer den
Gerichten üblich.
Der Zähren Bach, die noch die minste GunstNicht
ausgebracht, Opitz.
So auch die Ausbringung.Anm. Im Oberdeutschen bedeutet dieses
Wort auch ausbreiten; wenigsten hat Opitz es ein Mahl in diesem Verstande
gebraucht:
Seht nun, wie dieß Gesetz auch worden ausgebracht.
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