Aufkommen
, verb. irreg. neutr. (
S. Kommen) welches das Hülfswort seyn erfordert, in
die Höhe kommen; und zwar, 1. in der eigentlichen Bedeutung, welche aber
nur in einigen gemeinen Sprecharten üblich ist. Er kann nicht aufkommen,
sich nicht von der Erde aufrichten.
S. Aufkönnen.2. Figürlich. 1) Aufwachen,
fortkommen, so wohl von lebendigen Geschöpfen, als von Pflanzen, doch auch
nur in der gemeinen Sprechart. Von allen ihren Kindern ist keines aufgekommen,
am Leben geblieben. Man muß den Platz einhängen, wenn der junge
Anflug aufkommen soll. In dieser Bedeutung gebraucht schon Kero Kap. 13.
aufqueman, von dem Aufwachsen der Dornen. 2) Von einem Krankenlager aufkommen,
genesen, gleichfalls nur in der Sprache des täglichen Umganges, und nur im
Präsenti und dem Infinitivo. Er wird schwerlich aufkommen, genesen. Von
dieser Krankheit wird er wohl nicht aufkommen. Man zweifelt an seinem
Aufkommen.
S. auch Aufkunft.
Komm ich vom Lager auf, und gibt Gott Fried im Staat, Gelobt
der kranke Star, so wird ich ein Soldat, Less.
3) In Ansehen, zu Vermögen. kommen, seinen
bürgerlichen Zustand verbessern, doch am häufigsten nur verneinender
Weise. Er läßt mich nicht aufkommen. Ich kann vor ihm nicht
aufkommen. Hier wird niemand so leicht aufkommen. Nach einer neuen Figur
zuweilen auch von Abstractis. Verdienste kommen langsam auf, wenn Armuth sie
unterdrückt, Dusch. Er läßt keine Sorgen bey sich aufkommen. 4)
Nach und nach entstehen, doch größten Theils nur von Gewohnheiten und
Gebräuchen, im Gegensatze des Abkommens. Es ist eine neue Gewohnheit, eine
neue Mode aufgekommen. Man muß diesen Gebrauch nicht aufkommen lassen.
Ehedem erstreckte sich der Gebrauch dieser Bedeutung noch weiter, daher
heißt es in der Deutschen Bibel noch: Da kam ein neuer König auf; es
ist nicht aufkommen der größer sey, u. s. f. [
503-504]