Äu
, gleichfalls ein Doppellaut, welcher in der Aussprache von dem
eu und ei gehörig zu unterscheiden ist. Er findet sich nur in solchen
Wörtern, welche in der Stammsylbe ein au haben, und in der Biegung und
Ableitung den Umlaut bekommen: Haus, Häuser, Glaube, gläubig,
außer, äußern, schlaudern das Neutrum, schläudern das
Activum, läugnen, von dem alten Oberdeutschen laugnen. Daß dieses
äu kein Dreylaut ist, erhellet aus dem was bey dem ä gesagt worden.
Statt dessen aü schreiben zu wollen, ist eine unnütze Grille, weil
auf keiner Seite etwas dabey gewonnen, und daher der allgemeine Gebrauch ohne
alle Noth verletzet wird.
S. auch die Orthogr. Th. 1, S. 144. [
463-464]