Die Artillerie
, (viersylbig,) plur. inusit. 1) Als ein Collectivum, das grobe
Geschütz und alles was dazu gehöret. Daher der Artillerie-Oberster,
der über das grobe Geschütz gesetzet ist, der Artillerie-Bediente,
die Artillerie-Pferde, welche zu Fortbringung des Geschützes gebraucht
werden, der Artillerie-Wagen u. s. f. 2) Die Wissenschaft von der Zurichtung
und dem Gebrauche des groben Geschützes, welche man sonst auch die
Geschützkunst, die Büchsenmeisterey, die Feuerwerkerkunst, und die
Zugmeistereykunst nennet. Daher der Artillerist, des -en, plur. die -en, der
diese Wissenschaft verstehet, und bey dem groben Geschütze gebraucht
wird.Anm. Dieses Wort ist aus dem Ital. Artigleria und Franz. Artillerie im
Deutschen aufgenommen. Das davon gemachte Lateinische Artilleria kommt schon
1304, also noch vor Erfindung der Pulvergeschütze, vor. Das bey manchen
übliche Artollerie gehöret rauhen Mundarten zu. Grupen beweiset in
seinen Anmerkungen S. 449, daß es von dem Latein. Ars herkomme. Ehedem war
bey den Deutschen auch das Wort Arkeley und Arkaley dafür
gebräuchlich, wovon Frisch nachgesehen werden kann. [
443-444]