Die Artischocke
, plur. die -n, die Frucht, oder vielmehr der fleischige,
eßbare Kelch einer gewissen Pflanze, und diese Pflanze selbst; Cynara, L.
Dasjenige, was in der Artischocke bleibt, wenn die Blätter des Kelches
abgebrochen werden, heißet von der äußern Ähnlichkeit der
Käse.Anm. Die Pflanze ist ausländisch, daher auch ihr Nahme fremd
ist. Ital. heißt sie Articiocco und Carciocco, Span. Artichofa und
Alcarchofa, Franz. Artichaud. Engl. Artichoke, Holl. Artischok, Schwed.
Ertskocka, Dän. Ärteskok und Poln. Karciof. Frisch behauptet sehr
unwahrscheinlich, daß der Ital. Nahme, von welchem wohl die andern
abstammen, von Carduus und Scolymus zusammen gesetzet worden, obgleich der
Nahme Carduus mit in diesem Worte befindlich seyn mag, indem die Frucht einem
Distelkopfe nicht unähnlich siehet. Ihre hält die erste Hälfte
dieses Nahmens für das Deutsche Wort Erde, weil einige die Pflanze auch
Erdschocke nennen; allein die letzte Hälfte läßt er
unerklärt. Da es noch nicht bewiesen ist, daß diese Pflanze in
Italien einheimisch ist, so müßte man erst wissen, aus was für
einem Lande sie dahin gebracht worden, ehe man sich in die Untersuchung ihres
Nahmens einlassen kann. Übrigens wird sie in Oberdeutschland auch
Strobeldorn und Gartendistel genannt. Frisch merket an, daß in der Mark
Brandenburg die Erdäpfel Unterartischocken genannt werden. [
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