Antasten
, verb. reg. act. 1) Eigentlich, mit der vollen Hand
anrühren. Einen antasten, etwas antasten; in welcher eigentlichen
Bedeutung dieses Zeitwort in der Hochdeutschen Sprache des Umganges und des
gemeinen Lebens wenig mehr vorkommt. 2) Figürlich. (a) Auf eine
gewaltthätige, feindselige Art berühren, so wie angreifen. Einen mit
Worten antasten. Da soll er lernen, was das heißt, ehrliche Leute bey
ihrem guten Nahmen antasten, Cron. (b) Bestreiten, zweifelhaft machen,
besonders wenn solches ohne hinlängliche Gründe geschiehet. Die
Gewißheit einer Geschichte antasten.
S. Tasten. In einigen, besonders Niedersächsischen
Gegenden bedeutete antasten ehedem auch, so wie anfangen, so viel als
vindiciren. So auch die Antastung. [
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