Alten
, verb. reg. neut. welches das Hülfswort haben erfordert,
alt werden.
Wer jung erschossen wird, der pfleget nicht zu alten,
Opitz. Der graue Nestor kann noch ferner friedlich alten, ebend.
Im Hochdeutschen kommt dieses Zeitwort nur sparsam vor, weil
man sich daselbst lieber des Diminutiv. älteln und des Intensivi altern
bedienet.Anm. Alten war in dieser Bedeutung schon bey den ältesten
Fränkischen und Alemannischen Schriftstellern bekannt.
Sold ich si küssen zeinem maleSo mueze ich nicht
alden,
sang der Herzog von Anhalt unter den Schwäbischen
Dichtern. Die Niedersachsen drücken dieses Zeitwort oolden, oolen aus.
Alten von andern Gegenständen, als von lebendigen Geschöpfen
gebraucht, wie Esr. 14, 4. die Zeit beginnet zu alten, ist wohl selbst in
Oberdeutschland ungewöhnlich. [
237-238]