Der Zweifel
, [
1783-1784] des -s, plur. ut nom. sing. 1.
Der Gemüthszustand, da man Gründe hat, die Wahrheit oder Thunlichkeit einer
Sache nicht für ausgemacht zu halten; ohne Plural. In Zweifel stehen oder seyn,
sich in diesem Zustande befinden. Ich stehe in Zweifel, ob ich es glauben soll,
oder nicht, ob ich mich dazu entschließen soll. Etwas in Zweifel ziehen, dessen
Wahrheit aus Gründen noch nicht für erwiesen oder ausgemacht halten. Jemanden
in Zweifel setzen, durch Gründe diesen Gemüthszustand in ihm erregen. In
Zweifel gerathen. 2. Der Grund, um dessen Willen man die Wahrheit oder
Thunlichkeit einer Sache nicht für ausgemacht hält, ein Grund des Gegentheils;
mit dem Plural. Es steigen allerley Zweifel bey mir auf. Es ist kein Zweifel,
daß er der Urheber davon ist. Jemandes Zweifel beantworten, ihm seinen Zweifel
benehmen. Ohne Zweifel, außer Zweifel, seltener mehr Zweifels frey und Zweifels
ohne, ohne allen Grund die Wahrheit oder Thunlichkeit einer Sache nicht für
ausgemacht zu halten, gewiß. Anm. Schon bey dem Kero Zuifal, Zuifalunga, bey
dem Ottfried Zuivul, im Nieders. Twivel, im Schwed. Tvifvel. Es stammet
unstreitig von zwey her, und vielleicht von dem alten Adjective zuivele,
zwiefältig, indem der Zweifel ein getheilter Gemüthsstand ist.
S. Zweifeln.