Der Zufall
, [
1747-1748] des -es, plur. die -fälle. 1.
Derjenige Zustand, da etwas unvermuthet und aus unbekannten Ursachen
geschiehet; ohne Plural. Er ist durch einen Zufall hierher gekommen. Da es
denn, so wie Ungefähr und Schicksal, oft von demjenigen Wesen gebraucht wird,
welches nach der Philosophie des großen Haufens, alle unvermuthete
Begebenheiten, deren Ursachen ihm unbekannt sind, regieret. Sich dem Zufalle
überlassen. Nur der ist unglücklich, der sich unter den Streichen des Zufalles
beuget. 2. Eine jede unerwartete Begebenheit oder Veränderung, deren Ursachen
uns unbekannt sind; mit dem Plural. Sie müssen wissen, daß das ein bloßer
Zufall ist. Widrige Zufälle mit Standhaftigkeit ertragen. Sich in alle Zufälle
zu schicken wissen. Ein ungefährer, ein blinder Zufall. 3. In engerer
Bedeutung, eine unerwartete merkliche Veränderung der Gesundheit, welche man
nicht näher bezeichnen will, oder kann. Sie bekommt einen Zufall über den
andern, Gell. Ist ihr Zu- fall vorüber? eben ders. Gichtische, hysterische,
epileptische Zufälle. Anm. Es ist von dem folgenden zufallen, nur daß es in
seinen Bedeutungen mehr dem Lat. accidere, als diesem folget.
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1747-1748]