2. Der Zoll
, [
1729-1730] des -es, plur. die -zölle,
eine Abgabe für die Freyheit, durch einen Ort, oder ein Gebieth zu reisen, da
denn der Zoll so wohl von Personen, als Sachen gegeben wird. Zoll von etwas
geben. Einen Zoll auf etwas legen. Das Land mit Zöllen beschweren. Den Zoll
verfahren, einen Umweg bey dem Zollhause vorbey nehmen. Daher der Judenzoll,
Pferdezoll, Waarenzoll, Brückenzoll, Wegezoll, Marktzoll u. s. f. Anm. Schon in
den ältesten Oberdeutsch. Schriftstellern Zoll, im Nieders. Toll, im Engl.
Toll, im Böhmischen Celny, alle, wie es scheinet, aus dem Lat. telonium, und
dieß aus dem Griech. hier nichtlateinischer Text, siehe Image,
indem der Zoll allem Ansehen nach eine Römische Erfindung ist. Telonium und
hier nichtlateinischer Text, siehe Image aber können wieder von
einem Worte abstammen, welches mit unserm zahlen verwandt gewesen. Das Ital.
Taglia und Franz. Taille sind von einem andern Stamme, und von tagliare,
tailler, auf eben die Art gebildet, wie Accise von accidere. (
S. dasselbe.) Im Oberdeutschen ist für Zoll das Wort
Mauth üblich.