Zögern
, [
1729-1730] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte haben, langsamer verfahren, als man soll, zu einer Veränderung mehr
Zeit anwenden, als man wünscht; wie zaudern. In einer Sache zögern. Das viele
Zögern ist mir sehr peinlich. Sie seufzte schon nach der zögernden Abendstunde.
Anm. Zögern, Nieders. tögern, ist ein Iterativum von ziehen, zog, Nieders.
tehen, welches schon in verziehen, bleiben, warten, eine ähnliche Bedeutung
hat. Zaudern und zögern sind sich so wohl in der Abstammung als Bedeutung
gleich, indem jenes von dem alten zauen, für ziehen, herkommt; nur daß zaudern
im Hochdeutschen ein wenig üblicher ist, als zögern. Auch das Nieders. töfwen,
warten, verziehen, stammet von dem alten zauen, Nieders. tauen, ab. Der Begriff
des Fehlerhaften, welcher so wohl dem zaudern als dem zögern anklebt, rühret
von der iterativen Form ern her.