Zerbrechen
, [
1685-1686] verb. irreg. (
S. Brechen.) Es ist: 1. Ein Activum, in Stücke brechen,
entzwey brechen. Einen Stock, ein Glas zerbrechen. Seine, oder jemandes Fessel
zerbrechen, sich, oder einen andern in Freyheit setzen, von der Sclaverey
befreyen. Lucie, mein männliches Herz zerbrach deine stolzen Fesseln. Sich den
Kopf über etwas zerbrechen, im gemeinen Leben und der vertraulichen Sprechart,
heftig über etwas nachsinnen. Ein zerbrochener Geist, ein zerbrochenes Herz, in
der Theologie nach einer sehr harten Figur, ein hoher Grad der Traurigkeit über
seine Unvollkommenheit, (
S. Zerknirschen.) 2. Ein Neutrum mit dem Hülfsworte
seyn, zerbrochen werden. Das Glas, der Stock ist zerbrochen. So auch das
Zerbrechen und die Zerbrechung, letzteres nur in der activen Bedeutung. Anm.
Bey dem Kero ziprehhan und farprehhan, bey dem Ottfried sirbrechan und
zibrechan, in den spätern Zeiten zubrechen, Nieders. tobreken.